Heil- und Wurzelwissen

Schule für Massage- und Kräuterausbildungen, schamanische Kurse und Frauenseminare

Der musculus levator scapulae (Schulterblattanheber)

 

Die Idee, über einen Muskel zu schreiben, kam von meinem jüngeren Sohn, Samuel, denn Kräuter sind ja sooo langweilig. Und dass es dann der m. levator scapulae wurde, hat einige Gründe:

Ich nenne ihn meinen Schülern gegenüber den „Jäger- und Sammler-Muskel“, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass fast alle Menschen, die nicht mehr dieser Kultur angehören (ich kenne ja leider keinen von ihnen persönlich, nehme aber an, dass sie sich anders anfühlen!), prinzipiell ein Problem mit ihm haben. Offensichtlich braucht er viel abwechslungsreiche Bewegung, damit er sich wohl fühlt, und das wird bei unserer von sitzenden Tätigkeiten und einseitigen Belastungen usw. geprägten modernen Zeit nicht gewährleistet.

 

Wo befindet er sich?

  

 

Der Muskel entspringt an den ersten 4 Halswirbeln. Er setzt am medialen (inneren) Rand des Schulterblattes und am mittleren Schulterblattwinkel an.

Ein Muskel kann nur eines machen: sich aus seiner entspannten Ausgangslage heraus zusammenziehen. Dadurch bewirkt er – vor allem, wenn er über diverse Gelenke zieht, eine Bewegung.

 

 

Was kann er?

Er hat nur einen Job: wie sein Name bereits sagt: er hebt das Schulterblatt an.

 

Welche Beschwerden bereitet er?

Meiner Meinung nach ist er der Muskel, der die vielfältigsten Schwierigkeiten machen kann: Kopf- und Gesichtssyndrome (von Kopfschmerzen über Schwindelgefühle bis zu Sehstörungen und Trigeminus-Neuralgien), Nacken- und Schulter-Syndrome, Brustwirbelsäulen- und Armsyndrome…

 

Wie kann man (auch als Laie) behandeln?

Als Anhängerin der Marnitz-Therapie (Dr. Marnitz war der Ansicht, dass man 1) nur längs der Faser arbeiten sollte, da der Muskel sonst mit Verkürzung reagiert und 2) dessen Ursprünge, Ansätze, Septen und Ränder behandeln) empfehle ich Folgendes:

Wer sich nach dieser Beschreibung sicher ist, den Muskel und seinen Anfang und sein Ende gefunden zu haben, der kann ihn (immer vom Kopf abwärts!) intensiv streichen. Vor allem das letzte Drittel knapp vor dem Schulterblatt ist wichtig.

 

 

Wenn man tief arbeitet, ist die Verwendung von Öl notwendig, da sonst zusätzlich zu den Schmerzen im Muskel auch noch die Haut irritiert wird. Wer sich nicht ganz sicher ist, wende Drückungen an: an der ungefähren Stelle – am besten kombiniert mit Atmung: wenn der Patient ausatmet – in die Tiefe drücken. Vor allem den Ansatz ans Schulterblatt beachten: hier drücken wir in einem ungefähren 45°-Winkel vom Muskel aus Richtung Knochenrand des Schulterblatts. Achtung: auch, wenn die klassische Massage meist etwas weh tut: es gibt den Ausdruck „wohltuender Schmerz“, und an den halten wir uns! Jede/r hat ein ganz individuelles Schmerzempfinden, und wenn wir unsere Mitmenschen behandeln, gilt immer deren Schmerz, und nicht der, von dem wir denken, dass er da sein müsste!! Ab dem Punkt, wo der Patient vor Schmerz Muskeln zusammenzieht, ist unser Ziel verfehlt, denn wir wollen ja Muskeln dehnen und entspannen, also: immer vorsichtig und langsam den Druck steigern, damit unser Patient uns früh genug signalisieren kann: bitte jetzt stopp!

 

 

 

Wer Schmerzen in diesem Bereich hat, kann sich auch durch Stretching des bewussten Muskels gut selber helfen: mit der gegenüberliegenden Hand den Kopf langsam und vorsichtig Richtung Schulter ziehen. Immer ein wenig über die Schmerzgrenze gehen, einige Sekunden halten. Dadurch wird eine Dehnung erreicht. Es dauert zwar etwas länger als die Massage, aber es wirkt auch!

Wenn Ihr Fragen dazu habt oder Euch irgendwie zu diesem Artikel äußern wollt, bitte melden!

 

Eure Susanne

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Beitrag wurde geschrieben am Montag, 8. Juni 2009 und wurde abgelegt unter "Allgemein". Du kannst die Kommentare verfolgen mit RSS 2.0. Du kannst hier einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback senden von deiner eigenen Seite.

12 Kommentare

  1. Olga sagt:

    Hallo Susanne,

    also erst einmal möchte ich dir zur neuen Homepage gratulieren!!! 🙂

    Ich bin dir so dankbar, dass ich meine Ausbildungen bei dir machen durfte. Grossen Respekt vor deiner Arbeit!!!

    Wer dies liest: ich kann nur jedem empfehlen, bei Interesse die Ausbildung unbedingt bei Susanne zu machen. Das Feedback der Menschen, die wir massieren (ich spreche da im Namen unserer Gruppe) ist bombig! Die Bestätigung, dass wir am richtigen Weg sind!

    Danke Susanne!!

    dickes Bussal, Olga

  2. vikcid sagt:

    Hallo susanne ,voll grass, find ich echt toll,werde sicher oft auf deiner seite sein
    alles gute vikcid

  3. red sagt:

    hallo,

    ist zwar schon was älter alles aber ich schreib trotzdem mal was.

    ich hab genau mit dem muskel probleme schmerzen wenn ich schulter hochziehe, schwindelgefühle, kribbeln der linken unteren gesichts hälfte.
    verschiedene ärzte haben mich solang mit relax tabletten vollgestopft bis es bei mir eine angststörung ausgelöst hat. danach hat man mich zum psycho doc geschickt und die symptomatik auf meine psyche geschoben. den kopf hab ich wieder im griff ohne pillen wohl gemerkt. kribbeln der linken gesichtshälfte schwindel und schmerzen sind trotzdem noch da. wenn hier noch wer aktiv ist würd ich mich über einen guten rat freuen.

    p.s. ich wärme mehrfach jeden tag mit kirschkernkissen udn dehne mehrfach täglich bislang ohne erfolg und wenn dann nur kurzfristig ma für 20min mal ne std. mal nur 1min

  4. Susanne sagt:

    Hi, ich kann Dir nur raten, den Musculus levator scapulae wie in dem Artikel beschrieben zu dehnen: Massage und Dehnungsübungen helfen. Zwar nicht von heute auf morgen, dazu ist die Symptomatik viel zu weit fortgeschritten, aber Schritt für Schritt. Du bist schon so einen langen Weg gegangen, da ist das auch noch zu schaffen…
    Viel Glück und gute Besserung
    Susanne

  5. Rene sagt:

    Hallo,
    ich wüsste gerne, ob ich diese Dehnübungen auch im
    akuten Fall einer Entzündung machen kann? Und wüsste ich auch gerne, ob der Prozess der Entzündung wirklich trotz 2 Spritzen und täglicher entzündungshemmender Tabletten mehrere Wochen dauert,
    denn in diesem Zustand kann ich rein gar nichts tun.
    Nach 2 Wochen bin ich schon ziemlich verzweifelt.
    Danke.

  6. Susanne sagt:

    lieber rene, die schmerzen zeigen dir ganz genau, was du machen kannst und was nicht. entzündungen verlangen meist kühlung, weniger durchblutung (die durch bewegung eher gefördert wird), ruhigstellung. wann entzündungen abklingen, ist sehr individuell. ich würde im derzeitigen zustand topfenwickel auflegen: topfen (quark, falls du aus deutschland bist) nicht eiskalt, sondern nur kühl, mit ein paar tropfen reinen ätherischen lavendelöls vermengen und auflegen. das wirkt entzündungshemmend und beruhigend. ich wünsche gute baldige besserung! susanne

  7. Irene sagt:

    Hallo Susanne,
    Auch ich habe hier starke Schmerzen. Ich bin wöchentlich bei Chiropraktiker und bei der Heilpraktikerin – ohne Erfolg.
    Ich bin Kickboxerin und momentan ist kaum an Training zu denken.
    Was ich sagen kann, der Muskel reagiert sehr auf Beleidigungen von Fremden, Angst und Stress.
    Wenn du noch Tipps hast, was man tun kann, bin ich dankbar.
    Wenn ich links die Schnerzen habe, dehnen nach Rechts?
    Nach links zur Schulter mit dem Ohr komme ich nicht mehr…
    Kann es sein, wenn ich Krafttraining mache, dass es durch den Muskel die Halsschlagader „raus drückt?
    Danke schon einmal vorab für deinen Rat!
    Irene

  8. Susanne sagt:

    liebe irene, sorry, ich hab deinen beitrag erst jetzt entdeckt. am besten, du rufst mich an, dann reden wir drüber, ok? lg susanne

  9. Chris sagt:

    Schönen guten Tag kann ich den Muskel auch selber mit einem faszienball massieren

  10. Susanne sagt:

    hallo crissi, klar, man kann auch mit dem faszienball massieren. braucht etwas übung, aber es geht ja nur um die dehnung, und die kann man mit dem ball auch erreichen…

  11. Chris sagt:

    Hey Susanne ich wollt mal fragen ob der Muskel auch den Atlas leicht verschieben kann ?und durch Dehnung wieder platziert werden ?hab denke ich schon einiges geschafft doch ist man sehr ungeduldig

  12. Susanne sagt:

    hallo, jeder muskel kann – wenn er genug verkürzt ist – gelenke und wirbel beeinflussen. je nachdem, wie stark die verkürzung ist und wie groß deine disziplin, kannst du durch die dehnung einiges erreichen! alles gute dabei!

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