Bekannte Teekräuter (1)
Liebe Leute!
Immer wieder werde ich drauf angesprochen, ich solle doch bitte mal eine Zusammenfassung der (zumindest in Tirol) bekanntesten Teekräuter liefern. Ich werde nun diesem Wunsch entsprechen und immer wieder unter diesem Titel ein paar Kräuter vorstellen mit Botanik und den wichtigsten Heilwirkungen. Soweit vorhanden werde ich auch Bilder dazu stellen bzw. nachliefern – deshalb: werft vielleicht ab und zu einen neuerlichen Blick auf diese Artikel!
Viel Spaß damit!
Eure Susanne
Echte Kamille
Chamomilla recutita. Asteraceae.
– Durchfall
– Appetitlosigkeit
– Grippe
– Frauenleiden
– Rheuma
– Krämpfe.
Bitte nicht bei Augenentzündungen anwenden – dafür ist der Augentrost zuständig!!
Pfefferminze
Mentha piperita. Lamiaceae. Kreuzung. Kantiger Stengel.
– Krampflösend
– Nerven beruhigend, aufhellend
– Blähungen
– Drüsen und Stoffwechsel anregend
– Teeverbesserung.
Achtung: Viel Pfefferminze verschlechtert die Sehkraft!!!
Zitronenmelisse
Melissa off. Lamiaceae.
Besser in frischem Zustand, durch Trocknen verrauchen Öle.
– Appetit, Regeneration, Blutarmut, Rachitis
– Drüsenleiden, Schilddrüse, Gehirn (frische Melisse)
– Herz, Kreislauf
– Nerven, Schlaf
– Epilepsie
– Frauen: Wechsel, blutstillend
– Leber, übersäuerter Magen
– Zuckertee
– Haustee.
Kümmel
Carum carvi. Apiaceae. Die Fiederchen erster Ordnung haben bereits Teilfiederchen.
Lufttrocknen.
Samen:
– Blähungen, Leber, Galle, übersäuerter Magen, Krämpfe
– Altersschwäche, Rekonvaleszenz
– Zu hoher Blutdruck
– Flechten, Ausschläge
– Schlaflosigkeit
Fenchel
Foeniculum vulg. Apiaceae.
Ätherische Öle:
– Nerven, Epilepsie
– Desinfektion
– Grippe (in Grippezeiten kauen)
– Magen, Darm, blähungstreibend
– Milchtreibend
– Augenleiden (Bäder, Kompressen)
Dill
Anethum graveolens. Apiaceae.
Tee: Samen.
– Verdauungsfördernd, Koliken, Blähungen (v.a. Kleinkinder)
– Magenübersäuerung, Leber
– Schwäche, Rekonvaleszenz, Blutarmut
– Schlaftee, Nerven, hoher Blutdruck
– Haut, Ekzeme.
Blattmasse: Küchenkraut.
H.v.Bingen: „Dill macht traurig“.
Brennessel
Urtica dioica. Urticaceae. Alles zu verwenden: Blatt, Wurzeln, Samen
Von Frühjahr bis Herbst Salat, Spinat. Vor allem in der Frischpflanze
– Kieselsäure.
Samen abstreifen, sammeln: wichtige Phytohormone!
– Wurzel für Haarboden. Teespülung und Haarwasser.
Abnehmender Mond:
– Entschlackung, Entwässerung, Abnehmen
Aufnehmender Mond:
– Regeneration, Stoffwechsel
Kaltauszug sehr wertvoll.
Schafgarbe
Achillea millefolium, Asteraceae. Trugdolden.
Bitterstoffe
Ätherische Öle
Flavonoide
Viele Mineralien (v.a. Kalium)
Gerbstoffe
Heilwirkungen (auf den gesamten Organismus). Einzige Heilpflanze mit allen Schüsslersalzen.
Krampflösend, Nerven, …
– Verdauung: Leber; Blätter machen bitter – vermehrt Verdauung.
– Ätherische Öle antibakteriell.
Preiselbeere
Vaccinium vitis-idaea. Ericaceae.
Krönchen auf der Frucht. Wächst buschig. Kalkhaltiger Boden.
– Fiebersenkendes Getränk mit viel Vitamin C. Auch Marmelade.
Blätter:
– Entwässernd, Blasenleiden, Nieren
– Harnsäureloser
– Weißfluss
Gemeiner Frauenmantel
Alchemilla vulg. Rosaceae. 40 Arten.
Pflanze der Alchimisten, Wasser, das sie ausschwitzt, sammelt sich in der Blattmitte.
Gefiltertes, reines Wasser für die Golderzeugung.
Tee:
– Frauenheilkunde: Geburtshilfe, Krämpfe
– Grippe, Erkältung
– Schlaganfall.
Essbar: Spinat, Salat, in Teig herausbacken.
Kleinblütiges Weidenröschen
Epilobium parviflorum. Olnoteraceae (Nachtkerzengewächse).
– Blase
– Prostata
– Frauentee
Käsepappel/Wegmalve
Malva neglecta. Malvaceae. Ähnliche Blätter wie Frauenmantel. Kriecht am Boden. Samen essbar (schauen wie Käselaib aus):
– immunsystemstärkend
Ganze Pflanze Schleimhautmittel.
Alkoholische Tinktur, Waschungen:
– Schrunden, Haut, Ekzeme. Pflegend.
Kaltansatz (zerkleinem, 6 Stunden in Wasser ansetzen): Schleimhautbeschwerden im Magen-Darm-Trakt:
– Magen, Durchfall
– Blutreinigend
– harnsäurelösend.
Tausendguldenkraut
Centaurium pulchellum. Gentianaceae. Einjährig.
Tee: Ganzes Kraut. Bitterstoffe:
– Verdauung
– Kräftigung
– Erkältung
Gartensalbei
Salvia off. Lamiaceae.
Gerbstoffe:
– Schleimhaut pflegend
Äußerlich:
– Haut, Schleimhaut, Mund, Rachen, Zahnfleisch, Sitzbäder
– Schweißhemmend (Wechselbeschwerden) – nie mit schweißtreibenden Kräutern mischen!
Desinfektion.
Grippezeit: Blätter kauen.
Nicht alles ernten, etwas Blattmasse stehen lassen, sonst geht er ein.
Baldrian
Valeriana off. Valerianaceae.
Blüht leicht rosa oder lila überhaucht, manchmal reinweiß.
Büschel feiner Wurzeln.
– Nerven beruhigend, schlaffördernd, Lampenfieber, Prüfungen
– Epilepsie
– Herz
– Lähmungen, Schlaganfall
– übersäuerter Magen
– Schilddrüse
– Zucker
– Geburtshilfe.
Im Garten Blütenansatz: Kräftigt die Pflanze, sogar Frostschutz.
Ringelblume
Calendula off. Asteraceae. Am heilkräftigsten orange Blüten (Carotinoide).
– Wundheilung: Narben verbessernd, Keloidbildung verbessernd (Bäder, Kompressen, Salbe).
– Leberheilend.
In Salate und Suppen geben.
In Öl ansetzen:
– Wundöl, Desinfektion, antibakteriell.
– Gut geeignet für Kinder: brennt nicht in offenen Wunden.
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