Heil- und Wurzelwissen

Schule für Massage- und Kräuterausbildungen, schamanische Kurse und Frauenseminare

Archiv: Juni 2009

 

Die Idee, über einen Muskel zu schreiben, kam von meinem jüngeren Sohn, Samuel, denn Kräuter sind ja sooo langweilig. Und dass es dann der m. levator scapulae wurde, hat einige Gründe:

Ich nenne ihn meinen Schülern gegenüber den „Jäger- und Sammler-Muskel“, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass fast alle Menschen, die nicht mehr dieser Kultur angehören (ich kenne ja leider keinen von ihnen persönlich, nehme aber an, dass sie sich anders anfühlen!), prinzipiell ein Problem mit ihm haben. Offensichtlich braucht er viel abwechslungsreiche Bewegung, damit er sich wohl fühlt, und das wird bei unserer von sitzenden Tätigkeiten und einseitigen Belastungen usw. geprägten modernen Zeit nicht gewährleistet.

 

Wo befindet er sich?

  

 

Der Muskel entspringt an den ersten 4 Halswirbeln. Er setzt am medialen (inneren) Rand des Schulterblattes und am mittleren Schulterblattwinkel an.

Ein Muskel kann nur eines machen: sich aus seiner entspannten Ausgangslage heraus zusammenziehen. Dadurch bewirkt er – vor allem, wenn er über diverse Gelenke zieht, eine Bewegung.

 

 

Was kann er?

Er hat nur einen Job: wie sein Name bereits sagt: er hebt das Schulterblatt an.

 

Welche Beschwerden bereitet er?

Meiner Meinung nach ist er der Muskel, der die vielfältigsten Schwierigkeiten machen kann: Kopf- und Gesichtssyndrome (von Kopfschmerzen über Schwindelgefühle bis zu Sehstörungen und Trigeminus-Neuralgien), Nacken- und Schulter-Syndrome, Brustwirbelsäulen- und Armsyndrome…

 

Wie kann man (auch als Laie) behandeln?

Als Anhängerin der Marnitz-Therapie (Dr. Marnitz war der Ansicht, dass man 1) nur längs der Faser arbeiten sollte, da der Muskel sonst mit Verkürzung reagiert und 2) dessen Ursprünge, Ansätze, Septen und Ränder behandeln) empfehle ich Folgendes:

Wer sich nach dieser Beschreibung sicher ist, den Muskel und seinen Anfang und sein Ende gefunden zu haben, der kann ihn (immer vom Kopf abwärts!) intensiv streichen. Vor allem das letzte Drittel knapp vor dem Schulterblatt ist wichtig.

 

 

Wenn man tief arbeitet, ist die Verwendung von Öl notwendig, da sonst zusätzlich zu den Schmerzen im Muskel auch noch die Haut irritiert wird. Wer sich nicht ganz sicher ist, wende Drückungen an: an der ungefähren Stelle – am besten kombiniert mit Atmung: wenn der Patient ausatmet – in die Tiefe drücken. Vor allem den Ansatz ans Schulterblatt beachten: hier drücken wir in einem ungefähren 45°-Winkel vom Muskel aus Richtung Knochenrand des Schulterblatts. Achtung: auch, wenn die klassische Massage meist etwas weh tut: es gibt den Ausdruck „wohltuender Schmerz“, und an den halten wir uns! Jede/r hat ein ganz individuelles Schmerzempfinden, und wenn wir unsere Mitmenschen behandeln, gilt immer deren Schmerz, und nicht der, von dem wir denken, dass er da sein müsste!! Ab dem Punkt, wo der Patient vor Schmerz Muskeln zusammenzieht, ist unser Ziel verfehlt, denn wir wollen ja Muskeln dehnen und entspannen, also: immer vorsichtig und langsam den Druck steigern, damit unser Patient uns früh genug signalisieren kann: bitte jetzt stopp!

 

 

 

Wer Schmerzen in diesem Bereich hat, kann sich auch durch Stretching des bewussten Muskels gut selber helfen: mit der gegenüberliegenden Hand den Kopf langsam und vorsichtig Richtung Schulter ziehen. Immer ein wenig über die Schmerzgrenze gehen, einige Sekunden halten. Dadurch wird eine Dehnung erreicht. Es dauert zwar etwas länger als die Massage, aber es wirkt auch!

Wenn Ihr Fragen dazu habt oder Euch irgendwie zu diesem Artikel äußern wollt, bitte melden!

 

Eure Susanne

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Susanne am Montag, 8. Juni 2009 | Abgelegt unter: Allgemein | RSS 2.0 | TB | 12 Kommentare
Heil- und Wurzelwissen läuft unter Wordpress 6.1.6
Anpassung und Design: Gabis WordPress-Templates

Managed by www.kamai.at