Heil- und Wurzelwissen

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Wurzeln graben

Herbstzeit – Wurzelzeit

Zum Wurzelgraben geht man im Frühling bzw. Herbst hinaus, wenn also mehr Kraft in der Wurzel sitzt als in der Blattmasse oder den Blüten und Früchten: Je mehr Licht von Sonne oder Mond, desto mehr Intensität in den oberirdischen Teilen der Pflanze, je näher dem Winter bzw. dem Neumond, desto mehr in den unterirdischen!
Hier drei häufig vorkommende Wurzeln und deren Anwendung:

 

1) Bärenklau – der europäische Ginseng (Heracleum sphondylium)

Er gehört zur Familie der Doldenblütler.

Die Wirkung des Ginseng ist hinlänglich bekannt, aber kaum jemand weiß, dass auch bei uns eine Pflanze gedeiht, deren regenerierende und kräftigende Eigenschaften denen des Ginseng ähnlich sind: der Bärenklau.
Wurzel graben, reinigen, in Scheiben schneiden, trocknen lassen und pulverisieren.

Anwendung:
Täglich einen knappen Teelöffel des Pulvers zu sich nehmen. Da es ziemlich bitter ist, ausprobieren, ob man das Pulver lieber pur mit etwas Wasser hinterher zu sich nehmen will oder es in eine Suppe streuen oder auf einen Brotaufstrich geben.
Wirkung:
Rekonvaleszenten, Frauen nach der Entbindung, Geschwächte usw., regenerieren zusehends bzw. man erfährt ganz allgemein eine erstaunliche Kräftigung und Stärkung.
Achtung: Wir sprechen hier vom Wiesenbärenklau, der zwar ebenso unter ungünstigen Voraussetzungen phytotoxisch wirken kann, aber lange nicht so sehr wie sein Verwandter, der Riesenbärenklau, der in den letzten Jahren zu trauriger Berühmtheit gelangt ist:

Sein Saft wirkt in Kombination mit Sonne und Schweiß stark ätzend, vor allem bei Menschen mit sehr empfindlicher Haut (Kinder, Rotblonde…)!

 

2) Löwenzahn (Taraxacum off.

Er gehört zur Familie der Korbblütler.
Die ganze Pflanze ist das Oberbauchmittel schlechthin. Im Herbst werden die Wurzeln gegraben, in Scheibchen geschnitten und getrocknet (man kann sie auch einfrieren und im vitamin- und spurenelementearmen Winter für Kräutersoßen verwenden).
Anwendung:
Als Tinktur in 70%igem Alkohol angesetzt (14 Tage stehen lassen und dann abseihen; täglich 20 – 30 Tropfen einnehmen) oder auch als Tee (Rinden und Wurzeln werden ausgekocht: kalt ansetzen, aufkochen, 10 Minuten köcheln lassen, abseihen).
Wirkung:
Jede Bitterdroge wirkt kräftigend. Außerdem hat der Löwenzahn auf Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Milz, Magen-, Darmtrakt und die Nieren eine reinigende und anregende Wirkung (Vorsicht also bei Übersäuerung: Löwenzahn kann auch die Säureproduktion anregen!).

 

3) Nelkenwurz (Geum urbanum)

Sie gehört zur Familie der Rosengewächse.
Die Nelkenwurz ist seit altersher bekannt als herzstärkendes Hausmittel.
Wurzeln graben, reinigen, in Wein ansetzen. 4 – 5 Tage stehen lassen. Wenn man den Wein mit Honig süßt, ist er etwas weniger lange haltbar, aber im Kühlschrank hält er sich doch bis zu einer Woche. Die Kur wird auch auf diesen Zeitraum beschränkt.
Anwendung:
Täglich 2 – 3 Likörgläser voll trinken.
Wirkung:
Herzstärker, Harnsäurelöser, gegen Magersucht und Durchfall.

Dieser Beitrag wurde geschrieben am Montag, 21. September 2009 und wurde abgelegt unter "Allgemein". Du kannst die Kommentare verfolgen mit RSS 2.0. Du kannst hier einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback senden von deiner eigenen Seite.

2 Kommentare

  1. Petra sagt:

    Den Nelkenwurzwein kann ich empfehlen eine herrlich würzige Abwechslung! Ich würde ihn aber nicht zu spät abends einnehmen. Ich finde er hat eine anregende Wirkung – also nichts feines, wenn man diret im Aschluss eigentlich schlafen will :-)!

  2. Susanne sagt:

    Gut beobachtet, liebe Petra! Allerdings wirkt der Wein nicht bei allen Leuten gleich. Deshalb empfehle ich prinzipiell, mit Kräuterweinen und auch Extrakten zuerst mal vorsichtig auszuprobieren, wie man persönlich mit Schlaf/Wachheit reagiert.
    Liebe Grüße
    Susanne

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