Der Bär
Wie vielleicht viele wissen, ist Imbolc – das keltische Lichtmess – auch ein Fest des Bären und der Bienen. Gestern war es so weit: im Rahmen einer Schwitzhüttenzeremonie wurde auch der Bär geehrt. Der Bär, der dem Mythos nach um diese Zeit, während Elementarwesen herumschwirren und Samen wecken und Bäume wachrütteln, zum ersten Mal die Nase aus seiner Höhle steckt, um zu erschnüffeln, wie lange der Frühling wohl noch auf sich warten lassen werde…
Die Stimmung war sehr zauberisch: ein ruhiges, kraftvolles Feuer, manchmal zerzaust von einem heftigen Windstoß, was Schneeflocken und Funken umeinander tanzen ließ. Die Birke, ein Baum, der der Brigid, der Lichtgöttin, die jetzt auftritt, heilig ist, umhüllt von glitzerndem Weiß. Und darunter das schwarze Bärenfell, das vor einigen Monaten zu mir gekommen war.
Wir stellten dem Bären seine Lieblingsschlemmerei vor die Schnauze: einen Tiegel Honig, Tribut auch an die Bienen, die an warmen Orten bereits jetzt zum ersten Mal ausschwärmen.
Jeder ging dann hin zum Bären – dem verkleideten jungen Gott, erst in der Modrenacht geboren und nun zum Jüngling heranreifend – und flüsterte ihm Wünsche und Vorsätze für dieses neue Jahr ins Ohr.
Geduldig hat er es sich angehört. Wie er darauf reagieren wird, zeigt sich dann…
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