Gebete in Stein
Ich habe das Glück, an einem idyllischen – manchmal wilden und dunklen, dann wieder lichtüberfluteten, sanften – Bach zu wohnen.
Fast jeden Tag ziehe ich mit meinen Hunden an und in seinem Bett entlang und gehe meinen Naturmeditationen nach. Nicht nur das sprudelnde, springende, zischende und quirlende Wasser, sondern vor allem die „Steinleute“ haben´s mir hier angetan: ockerfarben, goldglänzend, grünschimmernd und tiefschwarz – Serpentine, Olivine, Flussspate, Glimmerschiefer und Quarz. Wohltuend fürs Auge, erhellend für den Geist und wärmend für die Seele….
Wenn ich ein Anliegen habe, einen Wunsch, dann baue ich etwas aus den Steinen am Wasser. Ich trage die Einzelteile zusammen, jeder Stein hat in seiner Form und seiner Farbe eine Bedeutung. Ich lege die Steine aufeinander, die Balance zu halten ist die Schwierigkeit, die Herausforderung, und letzten Endes die Befriedigung.
Gelingt es, in dieser tiefen Versenkung ein kleines Kunstwerk zu gestalten, umspült vom Wasser, umschmeichelt vom Wind, beschienen von der Sonne, dann habe ich das Gefühl, die Elemente auf meiner Seite zu haben. Sie überzeugt zu haben, dass mein Vorhaben wichtig ist, mein Wunsch gut und berechtigt, das Gebet von Gewicht.
Und ich bedanke mich und lasse los.
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